Vereinsgeschichte
Schon in den Jahren 1920/21 fassten einige 16-20jährige den Entschluss, einen Fußballverein zu gründen. Im Frühjahr 1922 kam es dann, in der Gastwirtschaft Vogel, zur Gründung des 1.FC Stockheim. Es waren damals wenige, u.a. die Initiatoren Fritz Weißerth, Karl Zapf, Gabriel Renk, Johann Emmert, Johann Renk ("Deutschland"), Michael Mäusbacher, Johann Nickol, Arthur Jahn. Die Schutthalde des stillgelegten Bergwerks „Maxschacht“ wurde, in Tag- und Nachtschichten, zum neuen Sportplatz geebnet.
Aber 1955 klaffte, durch den Einsturz des alten „Maxschachtes“, ein tiefes Loch auf dem Sportplatz und man beschloss, ein neues Sportgelände zu bauen. Über zwei Jahre zogen sich die Baumaßnahmen hin und an Pfingsten 1957 konnte, verbunden mit dem 35-jährigen Bestehen, die Einweihung vollzogen werden.
In der Mitgliederversammlung am 10.8.1962 im Vereinslokal Schwalb wurde der Bau eines Sportheimes beschlossen. Am 20.7.1963 begann der Sportheimbau mit den Planierarbeiten. Nach nicht ganz einem Jahr Bauzeit fand am Freitag, 10. Juli 1964, die Übergabe des neuen Sportheims statt.
Den Nachwuchsmannschaften des FC gelang es oftmals, sogar den Senioren den Rang in der Publikumsgunst abzulaufen. Den größten Erfolg brachte das Spieljahr 1970/71. Als Aufsteiger in die einstmals höchste Jugendklasse, die Bezirksliga West, belegte der FC Stockheim punktgleich mit dem SV Hallstadt den ersten Platz und errang durch einen 2:1-Erfolg in einem Entscheidungsspiel die Meisterschaft. Gegen den TSV Donndorf (0:0, 2:1) wurde auch der Oberfränkische Titel geholt. Erst, als es um die Bayerische Meisterschaft ging, zog man gegen den Unterfranken-Meister Bayer Kitzingen den kürzeren (2:2, 0:4).
Nach jahrzehntelanger A-Klassenzugehörigkeit gelang dem FC Stockheim im Jahr 1973 der große Durchbruch. Der Aufstieg in die Bezirksliga Oberfranken West wurde am 7. Juni 1973 geschafft. Das Bild zeigt (stehend, von links): Hermann Müller, Richard Renk, Armin Schülner, Matthias Fehn, Peter Stumpf, Engelbert Fischer, Norbert Winkler, Eberhard Renk, Heinz Fugmann, Siegfried Schröder; (kniend, von links): Gottfried Will, Alfred Roth, Hans Ender, Dieter Förtsch, Dietmar Renk, Max Bartnik und Walter Kern. Foto: Gerd Fleischmann
Im Jahre 1973 gelang dem FC der bis dahin größte Erfolg in der Vereinsgeschichte. Nach dem letzten Spieltag der Saison 1972/73 standen der FC Stockheim und der TSV Küps punktgleich an der Tabellenspitze, so daß ein Entscheidungsspiel erforderlich war. Vor 3000 Zuschauern machte der FC Stockheim an der Kronacher Hammermühle sein Meisterstück mit einem mühelosen 3:1-Sieg und stieg von der A-Klasse in die Bezirksliga Ofr./West auf.
Nach acht Jahren ununterbrochener Bezirksligazugehörigkeit musste der FCS 1981 wieder Abschied nehmen und die Zeit der Fahrstuhlmannschaft begann. Nach insgesamt fünf Auf- u. Abstiegen in die Bezirks- bzw. A-Klasse und dem Gewinn der Hallenkreismeisterschaft im Jahr 1990 setzte sich, bedingt durch viele Abgänge von Leistungsträgern, die Talfahrt des FCS endgültig fort, und endete 1999 mit dem Abstieg in die unterste Spielklasse.
Als einer der erfolgreichsten Trainer geht Manfred Marose (rechts) in die Vereinsgeschichte des FC Stockheim ein, er feierte mit dem FC Stockheim gleich drei Meisterschaften. Das Bild zeigt ihn mit der Meistermannschaft aus der Saison 1984/85. Foto: privat
Die Renk-Truppe war gefürchtet
Ende der 80er, Anfang der 90er Jahre spielten für den FC Stockheim fünf Brüder. Teilweise standen sogar acht Spieler mit dem Namen Renk auf dem Platz.
Die fünf Brüder Olaf, Jürgen, Joachim, Vinzenz und Dieter Renk (von links) spielten beim FC Stockheim in einer Mannschaft. Foto: Heinlein
Ottmar Renk zählt viele Jahre zu den Stützen des FC Stockheim und macht sich auch über die Landkreis-Grenzen hinaus einen Namen. Dabei ist der technisch versierte und schusskräftige Spieler vielseitig einsetzbar, als Spielgestalter im Mittelfeld oder auch als torgefährlicher Libero. Obwohl er höherklassig spielen könnte, bleibt er seinem Heimatverein treu.
Mit dem FC erlebt er viele Höhen und Tiefen, steigt mehrfach mit ihm in die Bezirksliga auf, erlebt allerdings auch einige Abstiege zurück in die heutige Kreisliga mit. Einer der Höhepunkte ist aber ein anderer, ein nicht sportlicher: "Ich kann mich an ein Spiel Ende der 80er Jahre erinnern, als acht Renks gespielt haben", erinnert sich Ottmar Renk. "Das war schon außergewöhnlich." Großen Anteil daran haben nicht zuletzt die fünf Brüder Olaf, Jürgen, Joachim, Vinzenz und Dieter. Außerdem stehen Rainer, Manfred und Ottmar auf dem Platz - und alle haben denselben Nachnamen: Renk.
Diese Tatsache wirkt sich auch auf die öffentliche Wahrnehmung aus. In Fußballerkreisen wird eine Mannschaft oft nach dem Namen des Trainers benannt. Doch in Stockheim ist jahrelang die "Renk-Truppe" geboren, die nicht nur im Landkreis Kronach gefürchtet ist, sondern an guten Tagen auch höherklassigen Mannschaften den Zahn ziehen kann, wie einige Pokalerfolge belegen.
1990/91 am erfolgreichsten
Neben den Genannten gibt es beim FC Stockheim in dieser Zeit noch weitere Spieler, die den Namen Renk tragen: Oliver, Georg, Ralf, Volker und Joachim II. Sie kommen überwiegend in der zweiten Mannschaft zum Einsatz, ergänzen mitunter aber auch die "Erste". Das Außergewöhnliche an der ganzen Sache: Alle sind miteinander verwandt.
Zum erfolgreichsten Jahr der "Renk-Truppe" entwickelt sich die Saison 1990/91, als unter Trainer Matthias Fröba der fünfte Platz in der Bezirksliga erreicht wird. "Damals standen immer noch sieben Renks auf dem Platz", betont Ottmar Renk. Neben ihm sind es noch Rainer und die fünf bereits erwähnten Brüder. "Danach wurde es aber weniger. Rainer hat seine Laufbahn beendet und Jürgen ist nach Weismain gewechselt", beschreibt Ottmar Renk die damalige Situation. Rainer Renk wird später in anderer Funktion wieder für den FC aktiv, als er für einige Jahre den Vorsitz bei den "Bergleuten" übernimmt.
Olaf Renk war über sehr viele Jahre der Torgarant für den FC Stockheim und mit seinen unzähligen Treffern maßgeblich an den sportlichen Erfolgen der „Bergleute“ beteiligt. Selbst in seinem letzten Heimspiel für den FC Stockheim war er per Kopf erfolgreich.Auch außerhalb des Spielfeldes gab es für den FC in den 90er Jahren wieder reichlich Arbeit. Es stand nach gut 35 Jahren ein Sportplatzneubau an. Im August 1990 erfolgte das Abtragen des alten Spielfeldes und im Mai 1991 wurde neu angesät. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Vereinsmitglieder den Platz bereits mit einem Weg umgeben und gepflastert sowie Teile der Tribüne fertiggestellt. Nach zweijähriger Bauzeit konnte der neue Sportplatz am 2.8.1992, verbunden mit dem 70-jährigen Bestehen, eingeweiht werden. An jenem Sonntag feierte eine andere Mannschaft des FC ihr 10-jähriges Bestehen, welche in der Zwischenzeit zu einem festen Bestandteil des Vereinslebens geworden war: die Damenmannschaft! Als sich im Januar 1982 Anita Schwalb, Carmen Löffler und Petra Welscher im Gasthof Schwalb trafen und über die Gründung einer Damenfußballmannschaft diskutierten, konnte dies noch niemand erahnen. Im April 1982 leitete Edmund Lehnhardt das erste Training und im September 1984 war es dann soweit: das erste Punktspiel gegen den SC Steinbach/Wald stand auf dem Programm. In der Saison 1993/94 schafften die Stockheimerinnen ungeschlagen die Meisterschaft. Der Aufstieg in die Bezirksliga war damit perfekt. Noch im gleichen Jahr qualifizierten sich die Frauen für die Bezirkshallenmeisterschaft in Michelau. Absoluter Höhepunkt in der Vereins- geschichte der FC-Frauen war die Ausrichtung der Hallenkreismeisterschaften am 10.2.1996 in Kronach. Als weiteres besonderes Ereignis muss das internationale Frauen-Turnier in Braakhuizen-Geldrop (Niederlande) bezeichnet werden. Von 24 Teams erreichte man Platz 17.
Das 1964 erbaute Sportheim wurde in den Jahren 1995-97 mehreren Renovierungs- bzw. Umbaumaßnahmen unterzogen. Neben der Neugestaltung des Innenraumbereichs wurde die Duschanlage komplett erneuert und die Gastwirtschaftsküche komplett renoviert. In dem sechs Meter breiten Anbau an das bestehende Sportheim wurden u.a. Verkaufsräume für Speisen und Getränke integriert sowie ein zusätzliches Sitzungszimmer.
Im sportlichen Bereich wurden im Jahre 1999 seitens der Vorstandschaft ganz wichtige Entscheidungen getroffen. Um zu verhindern, daß der FC für längere Zeit in der untersten Spielklasse hängenbleiben würde, entschloß man sich, auf Spieler zu setzen, die man zwar einst selbst ausgebildet, dann aber an höherklassigere Vereine abgegeben hatte. Mit der Rückholaktion ehemaliger Stockheimer Spieler, allen voran Spielertrainer Jürgen Renk (vom SC Weismain), Christian Schwalb (SC Weismain), Engelbert Schwalb (1.FC Kronach), Manfred Schwalb (1.FC Kronach), Olaf Renk (SV Friesen) wurde die „Mission Kreisliga“ begonnen.
So konnte man 2000 den Aufstieg in die Kreisklasse (ehemalige B-Klasse) und 2001 den Aufstieg in die Kreisliga (ehemalige A-Klasse) erreichen, jeweils verbunden mit dem Gewinn des, von der Brauerei Jahns-Bräu gestifteten, Fairness-Pokals. Als weiteren Erfolg konnte man, nach 1993 und 1995, im August 2001, zum dritten Mal in der Vereinsgeschichte, den Titel „DFB-Toto-Kreispokalsieger im Landkreis Kronach“ erringen. Doch die Erfolgsstory setzte sich auch im Jahr 2002 fort. Als Zweitplatzierter der Kreisliga Kronach schaffte man durch einen 4:1-Sieg im Relegationsspiel gegen die SpVgg Lettenreuth in Küps zum insgesamt siebten(!) Mal den Aufstieg in die Bezirksliga Oberfranken West und holte wieder den DFB-Toto-Kreispokal.
All diese Erfolge konnte man mit Jürgen Renk in seiner 11-jährigen Trainertätigkeit beim FC Stockheim feiern.
Hier ein Bild von der Verabschiedung von Spielertrainer Jürgen "Röstel" Renk im Jahre 2010. Außerdem wurden mit Udo Madewitz, Daniel Weißerth und Michael Richter drei verdiente Spieler verabschiedet, die Ihre Fußballerkarriere am Ende der Saison beendeten. Die Vorstandsmitglieder Alfred Lang und Manfred Schwalb bedankten sich bei Ihnen für Ihre langjährige Treue und dem großen Einsatz für den Verein.