Joker Alexander Jakob der Matchwinner

Joker Alexander Jakob der Matchwinner

Eine verdiente Niederlage musste unsere 1.Mannschaft in Steinberg einstecken. Der Wille zum Sieg war deutlich ausgeprägter auf Seiten der Steinberger Mannschaft.

Kreisliga Kronach, 13. Spieltag, 08.10.2016

TSV Steinberg - FC Stockheim 3:1 (1:1)

"Staaberchs" Joker Alexander Jakob der Matchwinner

Wer gelangt als erster an den Ball? Felix Müller (li.) von der Heimelf oder Stockheims ständiger Unruheherd Renè Schubart (re.).

von Dieter Koch

Am 13. Spieltag in der Kreisliga Kronach empfing der Tabellensiebte TSV Steinberg den Fünften FC Stockheim im heimischen Eibigstadion, welcher vier Zähler mehr auf der Habenseite hatte als die Gastgeber. TSV-Trainer Christian Karl konnte nicht aus dem Vollen schöpfen, denn mit Andreas Kraus, Tobias Mattes, Dominik Müller, Tobias Jakob und Chris Barnickel fehlte ihm eine komplette Abwehrreihe, der sagte: „Mal schaun wie sich das Match entwickelt, zunächst hinten sicher stehen und nach vorne über schnelle Konter zum Erfolg kommen!“ Sein Gegenüber FC-Coach Thomas Lipfert vermisste schmerzlich seinen Angreifer Robin Tögel sowie dem länger schon fehlenden Markus Mergner und Johannes Buckreus, der lachend sagte: „Wir haben deswegen noch nie gejammert, machen wir auch heute nicht, mal gucken wie meine Jungs ins Spiel finden!“

Aus dem Nichts die Gästeführung

Beide Rivalen begannen auf gutbespielbarem Grün sofort mit viel Tempo und Einsatz. Die Heimelf – mit einer 4-1-4-1-Formation – begann wie die Feuerwehr und hatte nach fünf Minuten Pech, als nach einem herrlichem Super-Lupfer von Thomas Geiger auf rechts sein Mitspieler Tobias Novotny an den Ball kam, der das Leder an den linken Innenpfosten zirkelte, von wo aus die Kugel ins Feld zurückprallte. Und Steinberg ließ nicht locker, wobei Patrick Jakob mehrmals seine Schnellligkeit auf der linken Außenbahn unter Beweis stellen konnte, der die Gästeabwehr das ein- und andere mal gehörig zum „Schwitzen“ brachte. Und Patrick Jakob war es auch, der nach einer kurzen Ecke von rechts voll abzog und erneut in dem genesenen FC-Schlussmann Andreas Scherbel seinen Meister fand, der per Faustabwehr klären konnte. Die Gastgeber überbrückten schnell das Mittelfeld und mit ihren einstudierten Bällen hinter die Schnittstelle der Gäste schufen sie immer wieder brenzlige Situationen herbei. Auch ihr engagierter Coach Christian Karl gab unüberhörbare Anweisungen von der Außenlinie aus, dass die Offensivabteilung auf die sogenannten „zweiten Bälle“ draufgehen solle. Und nachdem nochmals Patrick Jakob auf links auf und davon ging und seine Vorlage über Umwegen zu Kamil Gryglewicz gelangte, konnte der bei den Gästen zum Innenverteidiger umfunktionierte Michael Hanke im letzten Moment klären. Bei den Gästen – die ihrem 4-2-3-1-System vertrauten – blitzte erstmals Gefahr nach einem langen Diagonalpass aus dem Mittelfeld durch ihren agilen und antrittsschnellen Stürmer Renè Schubart auf, der das Leder aus zwölf Metern direkt volley aus halblinker Position nahm, aber leicht verzog. Dann nachdem wieder Steinberg das Heft in der Hand hatte, die überraschende Gästeführung. Die Heimelf-Defensive war sich anscheinend zu sicher und vertändelte leichtsinnig den Ball an Renè Schubart, der nicht lange fackelte und von der Strafraumgrenze abzog, der Glück hatte, dass sein Ball vom Rücken seines Mitspielers Christopher Ramming unhaltbar im Heimkasten zum 0:1 einschlug (22.). TSV-Keeper Christian Wojak konnte einem leid tun, der bis dahin beschäftigungslos gewesen war. Die Hausherren schienen leicht geschockt, auch weil dieser Treffer die Bergleute beflügelte, die auf einmal mit Kampf, Einsatz und Laufbereitschaft zu mehr Ballkontakten kamen und das Geschehen nun ausgeglichen gestalten konnten. Auf der anderen Seite wehrte wiederholt der FC-Torhüter Andreas Scherbel bravourös zuerst einen satten Schuss von Thomas Geiger ab und kurz darauf rauften sich die Heimanhänger die Haare, als der Keeper gegenüber Patrick Jakob die Nerven behielt und dessen Linksschuss – nachdem er vor ihm mutterseelenalleine auftauchte – mit gutem Auge und Stellungsspiel zunichte machte. Jetzt wäre eine Führung mit zwei, drei Toren Unterschied für die in schwarz spielenden Staaberger nicht unverdient gewesen, auch als ein Distanzschuss aus 30 Metern abgefeuert vom heimischen Felix Müller nur um wenige Zentimeter über den FC-Kasten pfiff (36.). Ein Freistoß für Stockheim hätte fast ihren zweiten Treffer gebracht, als der Ball von Michael Hanke von der Vier-Mann-Mauer der Hausherren auf rechts abgefälscht wurde und Renè Schubart aus acht Metern an TSV-Keeper Christian Wojak scheiterte. Als viele der Kiebitze an die Halbzeit-Bratwurst, einer Tasse Kaffee oder einem Seidla Gerstensaft gedachten, doch noch der Ausgleich als der unermüdliche Sturmlauf der Gastgeber belohnt wurde. Tobias Novotny ließ sich auf der rechten Außenbahn nicht aufhalten, zog bis zur Grundlinie durch und seine Eingabe – welche leicht abgefälscht und dadurch von FC-Keeper Andreas Scherbel nicht aufzuhalten war – drückte am zweiten Pfosten der mitgelaufene Tobias Ebert mit vollstem Einsatz, indem er in den Ball hineinrutschte, zum 1:1-Ausgleich über die Linie (43.). Die Heimelf bestürmte weiterhin vehement das Gästetor, um vielleicht noch vor dem Pausentee den Bergleuten den Knockout zu versetzen. Diesen hatte Niklas Lang, dessen Schuss aus der Drehung aus 15 Metern zum Eckball abgefälscht wurde, der anschließend nichts einbrachte.

FC-Stürmer Christopher Ramming (re.) kann sich gegenüber Felix Müller (li.) von den Gastgebern durchsetzen.

Kunstschuss-Tor von Steinbergs Alexander Jakob

Nach Wiederbeginn bestimmten die Platzherren wieder das Geschehen, die besser aus der Kabine kamen. Zudem leistete sich der sonst ballsichere Gästeakteur Michael Hanke einige leichtsinnige Abspielfehler, die aber die Gastgeber nicht nutzen konnten. Nachdem der Himmel immer dunkler wurde und auch leichter Nieselregen einsetzte, verflachte auch dieses prestigegeladene Nachbarderby. Von Tempofußball der ersten Hälfte war nicht mehr viel zu sehen, dafür häuften sich Fouls und Nickligkeiten, was etliche Gelbe Karten und Spielunterbrechungen zur Folge hatte. Als sich wieder Patrick Jakob gegen seinen Gäste-Gegenspieler auf links durchsetzen konnte und Kamil Gryglewicz den in den Rücken der Stockheimer Abwehr gespielten Ball nicht im FC-Kasten unterbrachte, verzweifelten die Heimfans. Doch die gelegentlichen Konter der Bergleute waren nicht ungefährlich, so als der unermüdlich rackernde Renè Schubart einen schon verlorenen Ball sich zurückerkämpfte und die Kugel zu Leon Bienlein gelangte, der aus spitzem Winkel von links am Außenpfosten des TSV-Tores scheiterte. Steinberg erhöhte nochmals den Druck auf das Gästegehäuse, die mit der Punkteteilung sich nicht anfreunden wollten. Dann wurde es laut im weiten Rund als der schon gelbverwarnte Stockheimer Dominik Jungkunz erneut in Nähe der Mittellinie sich zu einem rüden Foul hinreißen ließ und Glück hatte, dass der sonst gutleitende Referee hier Gnade vor Recht walten ließ und ihn nur verwarnte. Jetzt kam in dieser zerfahrenen Partie kein richtiger Spielfluss mehr zustande. Aber ein Trainer braucht auch ab und zu ein glückliches Händchen. Dieses hatte der TSV-Coach Christian Karl mit der Einwechslung von Alexander Jakob, der keine Minute auf dem Platz war, als er die Vorlage von Thomas Geiger von links genau von der Strafraumkante des Sechzehners aus zum vielumjubelten 2:1 in den oberen rechten Winkel schlenzte (82.). Doch noch nicht genug, denn im Gegenzug fischte Heimkeeper Christian Wojak einen herrlich getretenen Freistoß des eingewechselten Gästeakteurs Oliver Schubart noch aus dem Winkel. Nachdem Thomas Geiger bei der Heimelf mit einem Drehschuss kein Fortune hatte, dann die endgültige Entscheidung durch ihn. Knapp in den Gästestrafraum eingedrungen kam er im Zweikampf mit Daniel Scherer zu Fall und der in unmittelbarer Nähe stehende Unparteiische pfiff und deutete sofort auf den Punkt aus elf Metern. Felix Müller übernahm die Verantwortung und ließ dem FC-Schlussmann mit einem halbhohen, scharfgeschossenen Elfmeter zum 3:1-Endstand keine Abwehrchance (89.) mit seinem siebten Saisontor.

Nach einem Freistoß vom Gästespieler Michael Hanke scheitert hier sein Kollege Renè Schubart (li.) mit dem Abpraller aus halbrechter Position am Heimkeeper Christian Wojak.

Fazit:

Der Heimsieg der Steinberger geht vollkommen in Ordnung, die eine Vielzahl an Großchancen sich erarbeiteten und auch spielerische und optische Vorteile hatten. Stockheim konnte nur phasenweise gefallen, war aber im Abschluss insgesamt nicht durchschlagskräftig genug. Steinberg verbessert sich mit diesem Dreier auf den sechsten Rang hinter dem Kontrahenten Stockheim, der Abstand beträgt nur noch einen Punkt.

TSV Steinberg: Wojak 1,8, Scherbel 1,8, Kraus Ad. 1,8, Weiß D. 2,1, Novotny 1,9, Gryglewicz 2,3, Müller F. 1,7, Ebert T. 1,7, Lang 1,9, Jakob P. 2,2, Geiger 1,8, Sesselmann P. (85.), Jakob A. (82.), Sidibe (90.)
FC Stockheim: Scherbel 1,7, Welscher 2,9, Buckreus 2,7, Scherer D. 3,2, Hanke 2,8, Löffler D. 3,0, Jungkunz D. 3,3, Bienlein 3,2, Lehnhardt 3,0, Schubart R. 2,2, Ramming 2,5, Weschta 3,2 (46.), Schubart Ol. (81.), Engel (75.)
Tore: 0:1 Ramming (22., Schubart R.), 1:1 Ebert T. (43., Novotny), 2:1 Jakob A. (83., Geiger), 3:1 Müller F., Foulelfmeter (89., Geiger)
Gelbe Karten: Müller F. - Foulspiel (62.), Geiger - Foulspiel (72.), Kraus Ad. - Foulspiel (81.), Ebert T. - Halten/Trikotziehen (90.+1) / Schubart R. - Meckern (56.), Löffler D. - Foulspiel (66.), Scherer D. - Foulspiel (76.) | Gelb-rote Karten: - / - | Rote Karten: - / -
Zuschauer: 130 | Schiedsrichter: Deniz Sahbaz (Türkischer Sportclub Bamberg e.V.) 2,6
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