Späte Spannung im Spitzenspiel

Späte Spannung im Spitzenspiel

Eine kämpferisch und auch spielerisch überzeugende Leistung war der Garant für den verdienten 4:2-Heimsieg gegen die (SG)Nordhalben.

Nordhalbe_2016 A-Klasse 6 Kronach, 7. Spieltag, 01.09.2016

FC Stockheim 2 - SG Nordhalben 09 4:2 (3:1)

Späte Spannung im Spitzenspiel!

Obwohl SG-Spielführer Christopher Mohler (li.) den Stockheimer Spielmacher Jürgen Renk früh attackiert, gehörte dem Oldie die erste Halbzeit!

von Benjamin Hofmann

Nach sechs Spieltagen mit elf Zählern stand die zweite Mannschaft des FC Stockheim auf dem dritten Tabellenplatz und sah sich im Angesicht einer englischen Woche der Wahrheit. Am Sonntag gastiert die Kreisliga-Reserve beim SV Friesen III, doch bereits heute gab die SG Nordhalben ihre Visitenkarte ab. Die Gäste um Trainer Sebastian Hellgoth – im Sommer vom Co- zum Chef-Trainer befördert – fand sich vor dieser Partie mit acht erspielten Punkten lediglich im Mittelfeld der Tabelle wieder. Würden die Bergleute ihre Euphorie beibehalten oder könnte die SG ihre Aufholjagd starten?

Dominanz der Bergleute-Reserve!

Mit rund zehn Ausfällen im Kader der SG Nordhalben und dem SV Wolfers-/Neuengrün blickte der Gästetrainer Sebastian Hellgoth wenig begeistert auf den Saisonstart. In einer allgemein „verrückten Liga“, bei der sein Team hinter den gesteckten Zielen zurückliegt, genauso wie die vermeintliche direkte Konkurrenz aus Tettau und Welitsch. Bei der Reserve der Bergleute zeigte sich Spielleiter Olaf Janz optimistisch im Hinblick auf den „guten Kader, trotz einer zweiten Mannschaft“ – das Verletzungspech der Torhüter einmal ausgenommen. Diesem Tenor entsprechend begann das Spiel mit zwei Chancen der Hausherren. Erst steckte Jürgen Renk durch die Gasse auf Christopher Ramming, doch die Sturmspitze ließ sich zu weit abdrängen. Nach einem Eckstoß von Bustamante-Gonzalenz lenkte J. Renk die Kugel an die Latte und Kapitän Philipp Fischer verwertete den Abpraller im Nachsetzen. Die SG Nordhalben fand zu Beginn der Partie überhaupt nicht statt. Nach rund 20 Minuten setzte jedoch Spacek einen tückischen Freistoß aus 35 Metern an die Latte – Dennis Paul stand in der Luft und wäre wohl zur Stelle gewesen. Kurz darauf brachte sich die Stockheimer Hintermannschaft im Spielaufbau absolut unnötig selbst in Bedrängnis. Randy Renziehausen luchste dabei einem Verteidiger den Ball rund 20 Meter vor dem Tor ab und vollendete aus halbrechter Position per Flachschuss ins lange Eck zum schmeichelhaften, aber konsequenten Ausgleich. Sichtlich motiviert von dieser Szene versuchte sich der Gast ein weiteres Mal mit einem schönen Konter, doch die Pass-Stafette über Spacek, Renziehausen und zuletzt Zitzmann wurde unterbunden, als der letzte Querpass von der vielbeinigen Defensive der Hausherren geklärt wurde – damit war die Arbeit für die weiteren 20 Minuten bis zur Halbzeit getan, denn es spielte wieder der FC. Eine J.-Renk-Flanke konnte die SG noch klären, doch als Schwabe den Ball erneut hoch in den Strafraum der Gäste beförderte, konnte sich die Hellgoth-Truppe nicht befreien und Philipp Fischer stellte den alten Abstand wieder her. Die Defensive der Bergleute um Boris Wisnewski, der mehrere hohe Bälle Richtung Roman Spacek problemlos abfing, stand sicher und in der Offensive versuchten sich Fischer per Aufsetzer aus der Distanz sowie Ramming von der Strafraumgrenze nach schneller Drehung. Als die Gäste beim bereits dritten schnell ausgeführten Freistoß von Jürgen Renk nicht auf der Höhe war, lief plötzlich Christopher Ramming alleine auf SG-Keeper Jonas Ruf zu. Nachdem der Torjäger geschickt verzögerte, hätte er aus spitzem Winkel halblinker Position durchaus selbst einschieben können, aber er legte auf den Elfmeterpunkt zurück auf Juan Bustamante-Gonzalez, der – wenn auch mit etwas Glück des Innenpfostens – noch vor der Pause auf 3:1 erhöhte.

Während Olaf Renk (Mi.) fair von Marcel Wunder (li.) abgedrängt wird, greift sich SG-Keeper Jonas Ruf das Spielgerät.

Taktische Umstellung bringt SG zurück!

In der Halbzeit wurde gewechselt: Für Jürgen kam Olaf Renk und fand sich natürlich im Sturmzentrum des FC Stockheim II ein. Mit J. Renk wurde dabei der bisherige Lenker und Denker im Spiel der Gastgeber aus der Partie genommen und folglich kamen die Gäste besser in die Partie. Bereits kurz nach Wiederbeginn scheiterte die Offensive um Randy Renziehausen, Roman Spacek und Sascha Zitzmann in einer Szene insgesamt viermal aus weniger als zehn Metern an langen Beinen der Verteidiger oder am FC-Schlussmann Dennis Paul. Zwischen Hoffnungsschimmer und gleichzeitiger Enttäuschung angesichts dieser Möglichkeiten schien für Nordhalben noch etwas zu gehen, doch nennenswerte Chancen blieben Mangelware: Symbolisch dafür ein Distanzschuss vom eingewechselten Bastian Bodenschatz, der ins Seitenaus trudelte. Erst mit den Rückwechslungen von J. Renk und Christopher Ramming ließen die Gastgeber wieder Spielfreude aufblitzen – auch Oldie Olaf Renk konnte sich nun vermehrt in Szene setzen. So war es Ramming der sich nach einem Ballverlust im Spielaufbau der Gäste im Duell mit dem letzten Verteidiger Platz verschaffte, aber aus 16 Metern per Flachschuss links vorbeizielte. Besser machte es Roman Spacek auf der anderen Seite: Nach Steilpass fand er sich im direkten Duell mit Dennis Paul wieder und schickte den Stockheimer Schlussmann per Flachschuss in die falsche Ecke. Nun schien es für die Gäste nicht mehr unmöglich, doch noch etwas Zählbares vom Maxschacht mit nach Hause zu nehmen. Renziehausen brach kurz nach dem Anschlusstreffer über rechts durch, setzte seinen Schuss aus 18 Metern jedoch knapp am linken Pfosten vorbei. Beide Teams neutralisierten sich in dieser Phase spielerisch, sodass sich das Hauptaugenmerk auf Nickligkeiten und verbale Zweikämpfe verlegte. In der Nachspielzeit wurden Stoppuhr und Notizblock des Unparteiischen im Rahmen von Diskussionen sowie Spielverzögerungen nach einem Foulspiel unnötig strapaziert, bis Olaf Renk per Freistoß-Aufsetzer den Schlusspunkt hinter diese Partie setzen durfte.

Juan Bustamante-Gonzalez hatte kurz vor Schluss mit Krämpfen zu kämpfen, doch Marcel Wunder half bei der Behandlung.

R+R als Lebensversicherung der Bergleute

Wenngleich es in der ersten Halbzeit keine Torchancen hagelte, dominierte der FC Stockheim II diese 45 Minuten. Einen ordentlichen Bruch im Spiel der Bergleute gab es mit dem Seitenwechsel, als Jürgen Renk auf der Bank Platz nahm und bei den Gästen Roman Spacek hinter den Spitzen agierte. Rechtzeitig entschieden sich die Hausherren für die Rückwechsel von Jürgen Renk und Christopher Ramming, sodass die drei Zähler verdient am Maxschacht gehalten werden konnten.

FC Stockheim 2: Paul I. 2,2, Wisnewski 2,2, Schreiner T. 2,0, Fischer P. 2,4, Schreiner F. 1,8, Hilbert P. 2,5, Schwabe 2,7, Renk Jü. 1,7, Bustamante-Gonzalez 2,7, Lehnhardt 2,2, Ramming 2,0 / Schneider, Müller Ma. 2,5 (46.), Scherer F. 2,7 (37.), Renk O. 2,3 (46.)
SG Nordhalben 09: Ruf J. 3,1, Zimmermann N. 3,1, Ströhla 3,1, Wunder M. 3,1, Ruf 3,1, Mohler 2,6, Renziehausen 2,5, Jacquet 3,3, Zitzmann 2,7, Brand 3,0, Spacek 2,5, Bodenschatz 3,3 (31.), Suffa 3,0 (71.), Wunder L. 3,2 (71.)
Tore: 1:0 Fischer P. (8., Renk Jü.), 1:1 Renziehausen (20.), 2:1 Hilbert P. (26., Fischer P.), 3:1 Bustamante-Gonzalez (36., Ramming), 3:2 Spacek (75.), 4:2 Renk O. (90.)
Gelbe Karten: Fischer P. - Foulspiel (39.), Wisnewski - Unsportlichkeit (45.+1), Schreiner T. (79.), Lehnhardt - Unsportlichkeit (90.) / Bodenschatz - Foulspiel (62.), Wunder M. (79.), Zitzmann (82.), Spacek - Foulspiel (85.), Renziehausen - Unsportlichkeit (90.) | Gelb-rote Karten: - / Renziehausen - Meckern (90.+4), Zitzmann - Unsportlichkeit (90.+4) | Rote Karten: - / -
Zuschauer: 50 | Schiedsrichter: Michael Löffler (ATSV Gehülz 05) 2,3
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